Kein Vor und Zurück mehr, Enge, Dunkelheit, Panik: Für viele gleicht die Vorstellung, in einem Tunnel festzusitzen, einem Alptraum. Um bei einem Unfall möglichst schnell und routiniert eingreifen zu können, probten am Montag, den 06.10.2025 die Blaulichtorganisationen den Ernstfall im Wendelbergtunnel.
Teilnehmer waren die Feuerwehren Schneizlreuth, Weißbach ada., Bad Reichenhall und Unken, sowie die Polizei Bad Reichenhall, das BRK und der IMS-Rettungsdienst. Ebenfalls waren die ILS Traunstein, die Tunnelzentrale in Freimann und die EZ der Polizei voll eingebunden.
Für Tunnel mit über 400 Meter Länge ist alle vier Jahre eine Großübung unter möglichst realistischen Bedingungen vorgeschrieben. Diesem Turnus folgend, setzte der Tunnelmanager des Staatlichen Bauamts, Josef Kaiser, in enger Abstimmung mit den örtlichen Einsatzkräften sowie dem Sicherheitsbeauftragten für Tunnel in Bayern, Richard Schaaf aus Regensburg, den Übungstermin fest. Ziel war es, insbesondere die Zusammenarbeit der Feuerwehren, der Polizei und des Rettungsdienstes zu trainieren – und mögliche Verbesserungspotenziale aufzudecken. Eine besondere Herausforderung war dabei die Einbindung der österreichischen Feuerwehr aus Unken, da diese einen anderen Funk benutzen wie die Deutschen Feuerwehren.
Die Organisation und Ausarbeitung des Übungsszenarios übernahm die Feuerwehr Schneizlreuth.
Das von Kommandant Bauregger gemeinsam mit Tunnelmanager Kaiser entworfene Übungsszenario sah einen verbotswidrig eingefahrenen Radfahrer vor, der einen Unfall mit mehreren Fahrzeugen im Tunnel auslöste. Mehrere Personen wurden dabei eingeklemmt oder standen unter Schock, während sich andere Verletzte selbstständig in den 291 Meter langen Rettungsstollen retten konnten. Diese sollten durch die Rettungskräfte zum Nordportal evakuiert werden.
Um die Einsatzbedingungen realistisch zu gestalten, wurde ein Fahrzeug-Rückstau bis zur Unfallstelle simuliert. Zusätzlich wurde ein fiktiver Zwischenfall inszeniert, bei dem ein ungeduldiger Lkw-Fahrer der Unkner Wehr die Zufahrt zum Tunnel blockierte.
Nach rund eineinhalb Stunden konnte die Übung erfolgreich abgeschlossen werden. Bei der anschließenden Brotzeit und Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Schneizlreuth lobten Bürgermeister Wolfgang Simon sowie Kommandant Tobias Bauregger die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten.
